SAISONRÜCKBLICK 2019/20 – TEIL 1

Stark gestartet – Nach unten durchgereicht worden – Trotzdem vorzeitig den Klassenerhalt geschafft! Aussperrung, Trauer, Ekstase – Die Saison 2019/20!

Was war das für eine Saison?! Am Anfang haben wir die 3.Liga als Aufsteiger ordentlich aufgemischt, sind dann aufgrund einer langen Durststrecke weit gefallen, hielten uns aber zuvor bis zum 16.Spieltag ausnahmslos in der oberen Tabellenhälfte und standen lediglich einen Spieltag der gesamten Saison auf einem Abstiegsplatz. Nun blicken wir, die Schäl Sick Sufftras, in vier Teilen auf unsere erste Spielzeit in Liga 3 zurück und gehen kurz auf jeden Spieltag der Saison 2019/20 ein.

Der erste Teil umfasst die Spieltage 1 bis 10.

1.SPIELTAG: FC HANSA ROSTOCK (AUSWÄRTS)

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Nach 38 Jahren war der FC Viktoria Köln zurück im Profifußball und dieses Abenteuer hätte nicht besser starten können als mit einem Auswärtsspiel beim FC Hansa Rostock. Am Ende stand eine 24-stündige Tour bei bestem Fußballwetter zu Buche, die durch eine unfassbare Aufholjagd vergoldet wurde. Bereits nach 20 Minuten lagen wir an der Ostsee mit 0:3 zurück, doch eine starke Moral sorgte dafür, dass wir nach drei Treffern noch einen Punkt holen konnten. Auch die Möglichkeit zum Sieg war in der Schlussphase noch durchaus gegeben. Nach dem Spiel hatten wir aber nur noch ein Ziel: Lasst uns schnellstmöglich abhauen!

2.SPIELTAG: CHEMNITZER FC (HEIM)

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Eine Woche später folgte auch das erste Drittliga-Heimspiel unserer Viktoria. Während der Sommerpause wurde der Sportpark Höhenberg ausgebaut und neben einer kleinen Sitztribüne für die Gästefans entstand hinter dem Tor gegenüber des VIP-Zeltes ein Heim-Stehplatz, welcher sich über zwei Blöcke erstreckte. Einer die Blöcke war „Block 11“ und er sollte für unsere aktive Fanszene die neue Heimat werden. Zum Auftakt empfingen wir den Chemnitzer FC und nach dem Remis in Rostock holten unsere Jungs zu Hause gegen den CFC den ersten Dreier der Saison. Trotz der Meldung, dass einer unserer Freunde aus Hamm ein Stadionverbot erhielt, machten sich mehrere Hammer auf den Weg in die Domstadt, um diesem Spiel beizuwohnen. Das Spiel wurde eingeläutet mit einer kleinen Choreografie und später wurde noch Solidarität für den betroffenen Stadionverbotler durch ein Banner bekundet. Knapp 2.500 Zuschauer sahen einen 3:2 Erfolg unserer Truppe, welcher zwischenzeitlich zwar ungefährdet schien, aber aufgrund von zwei späten Gegentreffern noch einmal zur Zitterpartie wurde.

3.SPIELTAG: HALLESCHER FC (HEIM)

Am dritten Spieltag war Flutlicht im Sportpark Höhenberg angesagt und erneut hatten wir einen Ostverein zu Gast. Dieses Mal war es der HFC und die Hallenser fügten uns die erste Saisonniederlage zu. Mit 0:2 mussten wir uns vor über 3.000 Zuschauern dem Halleschen FC geschlagen geben. Damals war nicht zu erwarten, dass Halle im weiteren Saisonverlauf bis zum Schluss noch im direkten Abstiegskampf feststecken und sich erst am 36.Spieltag retten würde.

4.SPIELTAG: FC BAYERN MÜNCHEN II (AUSWÄRTS)

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Das von uns am meisten besuchte Bundesland war in dieser Saison der Freistaat Bayern. Gleich zwei Mal führte der Weg zudem ins selbe Stadion, nämlich ins Grünwalder Stadion in München. Wir bekamen es mit der zweiten Mannschaft des FC Bayern München zu tun. Auch die Münchner waren aufgestiegen und letztlich holten sie sogar die Meisterschaft in der 3.Liga, durften aber nicht in die 2.Bundesliga aufsteigen, da zwischen der ersten und der zweiten Mannschaft eine Liga frei bleiben muss. Da könnte man nun wieder das elendige Thema bezüglich Zweitvertretungen im normalen Ligageschäft diskutieren und auf Modelle wie in England verweisen. Aber lassen wir das. Wir können behaupten, dass wir am Ende vier Teams mindestens ein Mal schlagen konnten, die am Saisonende einen Platz in den Top 5 belegten. Eine dieser Mannschaften war der FC Bayern. Mit 5:2 setzten wir uns in München durch.

Der Fanbus musste kurzfristig abgesagt werden, weshalb viele Gesichter der aktiven Fanszene das Spiel unfreiwillig in der heimischen Kneipe verfolgten. Einige Anhänger (86 an der Zahl) fanden dennoch per Auto, Zug und Flugzeug den Weg nach München und lieferten einen sehr guten Support ab. Vor und nach der Partie wurden gemeinsam in einer sich in der Nähe des Stadions befindenden Kneipe einige Biere geköpft, bevor man sich auf den Heimweg machte.

5.SPIELTAG: SPVGG UNTERHACHING (HEIM)

Wir kamen aus Bayern zurück und zwei Wochen später kam zum nächsten Spieltag ein anderes Team aus Bayern nach Höhenberg. Es war die SpVgg Unterhaching. Die abgezockten Hachinger setzten sich vor 1.410 Zuschauern durch und nahmen die Punkte mit. Die Zuschauerzahl war einerseits eine Enttäuschung nach dem tollen Saisonstart, aber sie ließ sich auch darauf zurückführen, dass der 1.FC Köln an diesem Tag sein erstes Saisonspiel in der Fußball-Bundesliga absolvierte.

6.SPIELTAG: SG SONNENHOF GROSSASPACH (AUSWÄRTS)

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Zwei Siege, zwei Niederlagen und ein Unentschieden waren die Resultate nach den ersten fünf Begegnungen. Was uns bis dato noch nicht vergönnt war, war ein Spiel ohne Gegentore. Dies sollte dann aber in Aspach der Fall werden. Bei der Anreise und Ankunft fühlte man sich umgehend in Zeiten der Regionalliga zurückversetzt. Okay, einen Esel als Maskottchen hatten wir auch dort noch nicht erlebt. Ein Unterschied zu den Dörfern wie Erndtebrück, Sprockhövel oder Kaan-Marienborn war das schicke Stadion des späteren Absteigers. Einen souveränen 3:0 Erfolg lieferte unsere Mannschaft und ließ die 70 Viktorianer im Gästeblock (Sitzplätze werden für gewöhnlich nicht für die offiziellen Auswärtsfahrerzahlen berücksichtigt) feiern. Laut eigener Angabe machten sich nach Spielende rund ein Duzend motivierter Dorfjugendlichen mit Fackeln und Mistgabeln auf den Weg zu uns, wurden aber von Gesetzeshütern aufgehalten.

7.SPIELTAG: FC INGOLSTADT (HEIM)

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Nur drei Mannschaften konnten wir in der gesamten Saison zwei Mal bezwingen. Eine Mannschaft davon war der FC Ingolstadt. Der Zweitliga-Absteiger hatte den direkten Wiederaufstieg natürlich als Ziel und könnte diesen zum Zeitpunkt unseres Rückblickes auch noch erreichen, denn Ingolstadt nimmt an der Relegation zur 2.Bundesliga teil. Aber zwischenzeitlich gaben wir ihnen kleine Dämpfer. So auch am siebten Spieltag, als wir die „Schanzer“ im Sportpark Höhenberg empfingen und deutlich mit 3:0 zurück nach Bayern schickten. Aufgrund des erneut parallel angesetzten Bundesligaspiels des 1.FC Köln sahen nur rund 1.600 Zuschauer dieses besondere Erfolgserlebnis, aber unsere Fanszene erwischte trotz sehr schwierigen, warmen Temperaturen einen richtig guten Tag. Auf den nächsten Heimsieg musste man sechs Monate warten.

8.SPIELTAG: SC PREUSSEN MÜNSTER (AUSWÄRTS)

Den nächsten Auswärtssieg gab es hingegen schon eine Woche später, doch auch dieser sollte Nachwirkungen – sowohl für den Verein als auch für unsere Gruppierung – haben. Wir setzten uns knapp mit 3:2 in Münster durch und führten anlässlich des Geburtstags unserer Viktoria eine Choreo durch. Auch unsere Freunde aus Hamm reisten wieder zur Unterstützung an. Es war ein perfekter Tag, jedoch sollte dies der letzte Sieg unserer Höhenberger Jungs bis zum 22.Spieltag werden. Zudem wurde ein weiteres Stadionverbot verhängt. Dies wurde wenig später in ein Hausverbot für Heimspiele umgewandelt und sollte bis zum Jahreswechsel bestand haben.

9.SPIELTAG: EINTRACHT BRAUNSCHWEIG (HEIM)

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Am 10.Spieltag gab es tatsächlich ein Spitzenspiel zwischen der Viktoria und Eintracht Braunschweig. Es war das einzige Spiel unserer Debüt-Saison, welches ohne Tore mit 0:0 geendet ist. Über 4.000 Zuschauer besuchten das Duell zwischen den Domstädtern und den Niedersachsen. Aus Braunschweig kamen rund 1.500 Gästefans mit nach Höhenberg, die zu Spielbeginn mit einer kleinen Pyroaktion auf sich aufmerksam machten. Auch während der Partie lieferten die Eintracht-Anhänger eine starke Leistung ab. Wir konnten zwar mit den lautstarken Gästen nicht mithalten, waren aber dennoch mit unserer Performance – ebenso wie mit dem Auftritt unserer Mannschaft auf dem Feld – zufrieden. Unser Gruppenbanner hingen wir (aus Solidarität zu einem unserer Mitglieder) an diesem Tag verkehrt herum auf.

10.SPIELTAG: FSV ZWICKAU (AUSWÄRTS)

Es gab keinen Bus für die Anhänger der Viktoria und somit sollte mit 25 Leuten beim FSV Zwickau die geringste Auswärtszahl unserer Saison das Resultat sein. Da dies schon der zweite ausgefallene Fanbus bei bis zu diesem Zeitpunkt erst vier Auswärtsspielen war, wurden anschließend Gespräche geführt, was dazu führte, dass fortan für jede Tour – unabhängig von der Teilnehmerzahl – ein Bus angeboten wurde.

Die Begegnung in Zwickau endete deutlich mit 0:4 aus Sicht unserer Viktoria. Gemeinsam mit dem Rückrundenstart (dazu mehr in Teil 2) war dies die höchste Pleite unserer Mannschaft in der 3.Liga. Eine schwache Leistung, ein schwacher Support sowie das Platzieren der Gästefans samt Material auf der Tribüne passten zusammen. Dass die Spieler im Anschluss von Trainer Pavel Dotchev aufgefordert werden mussten, zu den Fans zu kommen, weckte Erinnerungen an schwierige Phasen in der Regionalliga und rundete diesen Tag mustergültig ab.

In Kürze veröffentlichen wir den zweiten von vier Teilen zum Rückblick auf die Saison 2019/20.

SCHÄL SICK SUFFTRAS

est. 2014