1.FC SAARBRÜCKEN – Auswärts (19.Februar 2022)

Mit ein paar Tagen Abstand gibt es natürlich unmittelbar vor Weiberfastnacht den Bericht zu unserem Auswärtsspiel beim 1.FC Saarbrücken. Es war einmal mehr ein Spiel gegen einen Club aus dem oberen Tabellendrittel und wir als Außenseiter hatten nichts zu verlieren. Wie auch schon gegen Dortmund oder Magdeburg spielte uns diese Tatsache aber scheinbar in die Karten, denn wir feierten auch gegen die Saarländer ein knappes, aber nicht unverdientes 1:0 zu unseren Gunsten und damit drei wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg.

Für uns begann die Tour am Samstagmorgen mit dem Treffen am Sportpark Höhenberg und wenig später mit der Abfahrt. Für abwechslungsreiche Musik war ebenso gesorgt wie für genügend kalte Möglichkeiten, um seinen Durst zu stillen. Wenige Kilometer vor dem Ziel wurde dann eine weitere Pause eingelegt, wo man sich mit dem zweiten Bus traf, um gemeinsam zum Ludwigsparkstadion anzureisen. Dort angekommen ging es in den Gästeblock – natürlich eingedeckt mit Stadionbier – wo sich insgesamt rund 80 Kölner einfanden. Für uns war der Vorlauf zum Spiel recht entspannt und mit einigen Gesprächen gefüllt, da wir auch in Saarbrücken aufgrund der 2G-Plus-Regelung kein Material ausbreiten, anbringen oder befestigen mussten. Am Support nehmen wir mittlerweile schon seit mehreren Spielen wieder teil und da auch der Wochentag natürlich in keiner Weise zu bemängeln war, stand einem ausgelassenen Support nichts im Wege. Dies sahen scheinbar auch die restlichen Viktorianer ähnlich, denn der Support aus dem Gästeblock war richtig gut. Die Akustik unterstützte dies zusätzlich und auch unsere Mannschaft schien an diesem Tag gut aufgelegt und in Laune zum Feiern zu sein.

Am Ende fiel unser Treffer zwar glücklich durch ein Eigentor und wir hatten das ein oder andere Mal das nötige Glück, kein Gegentor zu bekommen, aber insgesamt zeigte unsere Truppe eine gute und kämpferische Leistung und auch wir hätten noch erfolgreicher als mit einem Tor aus dieser Begegnung herausgehen können. Es sollte ein 1:0 werden und damit schlugen wir an diesem Nachmittag nicht nur den 1.FC Saarbrücken, sondern zugleich auch noch zwei ehemalige Zollstocker. Zum einen ist dies ein gewisser Uwe Koschinat, zum anderen der Torschütze des Eigentores, Dominik Ernst. Das alles im Zusammenspiel sollte diesen Tag zu einem perfekten Erlebnis machen und rundete eine wirklich unterhaltsame Auswärtstour ab. Die Mannschaft kam nach dem Spiel noch geschlossen zum Gästeblock, verabschiedete sich und machte zusätzlich noch ein Gruppenfoto vor den Fans. Auf diesem Foto wurde zudem noch an den erneut langfristig ausfallenden Dario De Vita gedacht.

Auf Seiten der Saarbrücker war eine komische Stimmung in der Luft. Während des Spiels zeigte man zwischenzeitlich, dass Potential in dieser Fanszene steckt, auch wenn im Ludwigsparkstadion eine Beschränkung von 8.000 Zuschauern galt und man in Saarbrücken derzeit aufgrund der Pandemie und all ihrem drumherum auf einen organisierten Support verzichtet. Mit zunehmender Spielzeit machte sich aber bereits ein Wandel in negative Stimmung breit und hielt bis zum Schluss an. Nach Abpfiff gelangen dann mehrere Anhänger der Saarbrücker in den Innenraum und stellten die Akteure scheinbar zur Rede. Ob da noch weitere Straftaten wie Sachbeschädigung hinzu kamen, kann aus der Ferne schwer beurteilt werden. Was diese Reaktionen ausgelöst hat und ob das wirklich nur an dieser Niederlage, an den letzten Spielen oder Dingen abseits des Sportlichen lag, kann von uns Außenstehenden niemand beantworten und ob diese Aktion verständlich war oder ob angeblich bereits ausgesprochene Stadionverbote für die Fans, die zwar im Innenraum waren, aber hinter den Werbebanden blieben, verhältnismäßig und korrekt sind, müssen andere bewerten. Sportlich gesehen hat man als Anhänger des FCS aber vermutlich wenig Grund zur Wut. Der fünfte Platz mit direktem Anschluss an die Aufstiegsplätze nach 27 Spielen kann sich, nur eine Saison nach dem Aufstieg, auf jeden Fall sehen lassen. Dass aber schnell mal falsche Hoffnungen und Erwartungen entstehen und man als Fan dadurch auch gleichzeitig schneller ungeduldig wird – seien es auch nur mal zwei Niederlagen am Stück – kennt man vor allem als Viktorianer noch sehr gut aus den Jahren in der Regionalliga.

Wir starten in unserer Domstadt am morgigen Donnerstag offiziell in die Zeit des Straßenkarnevals und in zwei Tagen empfangen wir am Freitagabend den TSV Havelse erstmals im Sportpark Höhenberg. Spielbeginn ist um 19:00 Uhr und bis zu 5.000 Zuschauer dürfen sich die Begegnung im Stadion anschauen.

SCHÄL SICK SUFFTRAS

est. 2014